(Quelle: Screenshot: eva.stories / Instagram)

Evas Geschichte auf Instagram

Nachrichten | 23.05.2019

Was wenn ein Mädchen im Holocaust Instagram gehabt hätte? Dieser Frage nachgehend hat ein israelischer Regisseur das Tagebuch eines jungen Mädchens verfilmt, das 1944 in Auschwitz ermordet wurde. Instagram Stories erzählen die Geschichte der 13-Jährigen Eva Heymann aus Ungarn. Das Social-Media-Projekt soll Jugendlichen den Holocaust näherbringen.

13 Jahre ist Eva Heymann alt, als sie im Mai 1944 nach Auschwitz deportiert und wenige Monate später dort ermordet wird. Wie sie die Unterdrückung und Verfolgung der Juden durch die Nationalsozialisten in den Monaten zuvor erlebte, hielt sie in Form eines Tagebuchs fest. Das Buch, das in Deutschland unter dem Titel „Das rote Fahrrad“ veröffentlicht wurde, hat der israelische Geschäftsmann Mati Kochavi nun als Webserie für Instagram verfilmt.

Evas Geschichten auf Instagram

Die kurzen, im für Instagram typischen Hochkant-Format gefilmten Videos zeigen das Leben eines ganz normalen Teenagers. Mal filmt das Mädchen mit den dunkelbraunen Locken sich selbst, mal ihre Eltern, Großeltern und Freunde. Sie nimmt die Follower mit in die Schule, die Apotheke ihres Opas und zum Eisessen in den Park. Oft sind die Videos garniert mit Herzchen, Filtern und Emojis. Die insgesamt 70 kurzen Bildergeschichten zeigen das Schicksal Evas und ihrer Familie vom Einmarsch der Wehrmacht in Ungarn bis zur Deportation nach Auschwitz.

 

© Screenshot: eva.stories / Instagram

 

Holocaust-Gedenken in den sozialen Medien

Dargestellt wird Eva Heymann von der Schauspielerin Mia Quiney. Die Videos sind in englischer Sprache mit hebräischen Untertiteln produziert. Seit der Veröffentlichung am israelischen Holocaustgedenktag am 1. Mai hat der Account 1,7 Millionen Abonnenten. Neben Lob gibt es aber auch Kritik an dem Projekt der Macher rund um Mati Kochavi. Die Webserie behandle das Thema Holocaust zu oberflächlich, heißt es. Nach Meinung der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem ist die Nutzung sozialer Medien für das Holocaust-Gedenken aber „legitim und effektiv“, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung zitierte.

(mam)

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