Weihbischof Dominicus Meier OSB hat 38 neuen Religionslehrerinnen und Religionslehrern im Paderborner Dom die Missio canonica erteilt. Die kirchliche Beauftragung zum Dienst der Verkündigung im katholischen Religionsunterricht verlieh er am 15. Juni im Rahmen einer Heiligen Messe. Zuvor gab es für die Lehrerinnen und Lehrer noch ein Tagesprogramm mit Domführung.
In seiner Predigt anlässlich der Verleihung der Missio canonica skizzierte Weihbischof Dominicus die schulische Realität. "Sie werden es nicht einfach haben als Botinnen und Boten des Glaubens und Vertreterinnen und Vertreter unserer Kirche. Denn sie werden heute in einen schulischen Alltag und in gesellschaftliche Verflechtungen gesandt, in der die Rede von Gott hinterfreagt und seine Person nicht mehr im Zentrum des Geschehens steht." Weihbischof Dominicus formulierte eine klare Antwort, wie darauf regaiert werden könne. Es sei dringender denn je, die Sehnsucht nach dem Geheimnis in jedem jungen Menschen zu wecken, selbst auf der Suche danach zu bleiben und einen Spürsinn zu entwickeln, wo ich dem Geheimnis des Lebens begegnen kann.
Weihbischof: Religionslehrer brauchen eine gute Beziehung und Freundschaft mit Jesus
Ein Religionslehrer sollte sensibel sein für die religiöse Dimension der Wirklichkeit. Entscheidend aber sei die Persönlichkeit der Religionslehrerin und des Religionslehrers. "Religiösität und Glaube sind nicht nur ein zu vermittelnder Gegenstand für ein paar Unterrichtsstunden die Woche, sondern ein Standtpunkt, der von der Person des Unterrichtenden geprägt und belebt werden muss. Der religiös wache und gläubige Religionslehrer braucht selbst spirituelle Impulse, um vor der Verkümmerung seines Glaubens und einer Versandung des religiösen Lebens bewahrt zu bleiben. Er braucht eine gute Beziehung und Freundschaft mit Jesus, um anderen ein Sinnangebot unter vielen zu eröffnen", so Weihbischof Dominicus.
Heilige Messe und Tagesprogramm
Der Heiligen Messe mit der Verleihung der Missio canonica war ein Tagesprogramm vorausgegangen, das bereits am Morgen mit einem gemeinsamen Auftakt im Forum St. Liborius begann. Domprobst Joachim Göbel, Leiter der Hauptabteilung Schule und Erziehung im Erzbistum Paderborn, begrüßte die Teilnehmer erstmalig in den Räumen der Innenstadtpfarrei St. Liborius. Das Vormittagsprogramm war geprägt von der Auseinandersetzung mit dem "Zukunftsbild des Erzbistums Paderborn" und der Frage nach der spirituellen Dimension des (Religions-) Lehrerin- und Lehrerseins. In einer zweiten Einheit hatten die Teilnehmer Gelegenheit, die schulformspezifischen Referentinnen und Referenten der Religionspädagogik in ihrer Diözese kennenzulernen.
Entdeckungstour durch den Dom
Nach dem gemeinsamen Mittagessen erkundeten die Teilnehmer den Hohen Dom zu Paderborn. Als fachkundige "Domführer" hatten sich Göbel, dem als Domprobst die Bischofskirche in besonderer Weise vertraut ist, Prälat Theodor Ahrens, emeritierter Domkapitular und ehemaliger Leiter der Schulabteilung, sowie Hermann-Josef Vogt, der schon vielfältig als erfahrener Referent für die Religionspädagogik zum Einsatz gekommen ist, zur Verfügung gestellt. Der Schwerpunkt der Domführung lag auf der Fragestellung, in welchen Ausdrucksformen frühere Generationen ihren Glauben in Baukonzeptionen und liturgischen Gegenständen zum Ausdruck gebracht haben. Zu diesem Programmpunkt sowie zur anschließenden Feier der Heiligen Messe waren auch die Angehörigen eingeladen.
(Christoph Quasten - Erzbistum Paderborn / mam)