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Simpleshow: Lerninhalte im Video transportieren

Nachrichten | 14.08.2025

Kurzvideos, ob YouTube oder TikTok, spielen im Alltag von Schülerinnen und Schülern eine große Rolle. Warum also nicht dieses Interesse im Religionsunterricht nutzen? Simone Meinen, Lehrerin für Religion und Deutsch und Fachfrau für den digitalen Religionsunterricht, hat die Unterrichtsidee für uns getestet.

 

„Statt Konsumieren heißt es in diesem Fall Produzieren“, sagt Simone Meinen. Ziel der Unterrichtsidee ist es, dass sich Schülerinnen und Schüler im Vorfeld über ein Thema informieren, Lerninhalte recherchieren und sie dann in einem selbst produzierten Kurzvideo vorstellen. „Somit erreicht die Lehrkraft eine intensivere Auseinandersetzung mit einem Thema durch Handlungs- und Produktionsorientierung.“

Mit dem KI-Videotool zum Erklärvideo

Eine mögliche Internetplattform, mit der ein solches Video erstellt werden kann, ist Simpleshow. Zunächst muss sich die Lehrerin oder der Lehrer anmelden, um die kostenlose Basisversion zu bekommen. „Für den Unterricht reicht die Basisversion des KI-Tools aus“, sagt Simone Meinen. Für Mitglieder von Bildungseinrichtungen im Rahmen des schulischen oder universitären Einsatzes bietet Simpleshow zusätzlich ein kostenfreies „Classroom“-Abonnement an. „Die Lehrkraft kann über die kostenlose Version Lernende per Mail einladen – vorausgesetzt, es existieren schulische Mailadressen“, wie Simone Meinen erklärt. Ist dies nicht der Fall, kann die Lehrkraft unproblematisch einen sogenannten Dummy-Account anlegen und den Zugang mit den Schülerinnen und Schülern teilen.

Selbstständige Recherche verstärkt den Lerneffekt

„Doch bevor die Schülerin oder der Schüler ein konkretes Video zu einem Thema erstellt, ist es allerdings wichtig, Zeit für eine umfassende Recherchephase einzuräumen“, erklärt die Religionslehrerin, die an einer Kooperativen Gesamtschule unterrichtet. Diese vorbereitenden Schritte sind sehr wichtig, denn die genauen Inhalte des Videos müssen klar sein. Zusätzlich dient die Recherche dazu, spätere, von dem Tool vorgeschlagene Inhalte zu kontrollieren, zu reflektieren und gegebenenfalls zu korrigieren, denn das Programm des Tools schreibt das Videoskript nach den inhaltlichen Vorgaben der Lernenden und wählt Bildvorschläge, Symbole und Texte aus. 

„Da das Programm das Videoskript und die passenden Bilder vorschlägt, sollte sich der Lernende damit auskennen“, erläutert Meinen. „Denn die Vorschläge sind häufig unpassend, oberflächlich oder zu unkonkret. Daher besteht die Aufgabe der Lernenden darin, diese kritisch zu überprüfen und ggf. eine andere Visualisierung zu wählen oder den Text des Videoskripts anzupassen oder zu ergänzen“, so die Expertin für digitalen Religionsunterricht.

Es gibt mittlerweile auch eine KI-Variante, die das komplette Video inklusive der Inhalte generiert. „Das kann in anderen Kontexten hilfreich sein, wenn ich beispielsweise als Lehrkraft eine Geschichte zu einem bestimmten Thema benötige. Aber für die Lernenden finde ich es nicht hilfreich, da sich der Aktivierungsgrad der Lernenden verringert“, ergänzt Simone Meinen.

Eigene Bilder oder Zeichnungen verwenden

Außerdem empfiehlt sie, im Vorfeld der Unterrichtseinheit den Schülerinnen und Schülern freizustellen, ob sie digital oder analog arbeiten möchten. Denn: „Sollten keine passenden Bildvorschläge vorhanden sein, können auch andere Bilder hochgeladen werden. Auch eigene und individuelle Zeichnungen sind möglich“, sagt die Lehrerin. Das Prinzip der Erklärvideos lässt sich auch (bis auf die Videoaufnahme) analog durchführen, allerdings ist dies für den Unterricht aufwendiger. In diesem Fall müssen alle verwendeten Materialien gezeichnet werden. Auch die Vertonung muss selbstständig erfolgen.

Religionen, Feiertage oder Bibelgeschichten

Thematisch sieht Simone Meinen die Einsatzmöglichkeiten des Videotools beispielsweise darin, verschiedene Religionen, Konfessionen oder Feiertage zu erklären. Auch biblische Geschichten lassen sich über die Videos anschaulich nacherzählen.

Download ohne Anmeldung

Die Basisversion von Simplesshow ist kostenlos. Darin enthalten sind die grundlegenden Basisfunktionen; alles Weitere ist kostenpflichtig. „Für den Unterricht reicht die kostenlose Version aus“, erklärt Meinen. „Der Lehrer oder die Lehrerin geht auch aus datenschutzrechtlicher Sicht kein Risiko ein, wenn Schulgeräte genutzt werden.“ Die fertigen Videos lassen sich über einen Link versenden oder herunterladen – eine Anmeldung ist dafür nicht nötig.

(ck/ Simone Meinen)

 

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