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irp.aktuell Nr. 33: Exkursion Synagoge als praktische Wissensvermittlung

Die Neue Synagoge an der Oranisenburger Straße im Berliner Ortsteil Mitte
Nachrichten | 14.04.2025

Eine aktive Auseinandersetzung mit dem Judentum schlagen die Religionspädagoginnen und -pädagogen des Instituts für Religionspädagogik (IRP) der Erzdiözese Freiburg vor. Sie begleiten in der irp.aktuell Nr. 33 Synagogenbesuche. Das Material ist für die Sekundarstufe I und II aller Schularten sowie allgemeinbildenden Gymnasien geeignet.

„Für viele Menschen in Deutschland sind Synagogen unbekannte Orte, die man lediglich deshalb kennt, weil ein Polizeiauto davorsteht, immer wenn Gebete oder andere Veranstaltungen stattfinden“, schreiben die IRP-Autorinnen und Autoren Sabine Mirbach, Brigitte Muth-Detscher, Fabian Freiseis und Peter Klaiber im Vorwort. „So steigt auch die Hemmschwelle für nichtjüdische Menschen, eine Synagoge zu betreten.“

Hemmschwellen abbauen und Wissenslücken schließen

Um diese Hemmschwellen abzubauen, Vorurteile auszuräumen und Wissenslücken zu schließen, schlagen die IRP-Religionspädagoginnen und -pädagogen in diesem Unterrichtsmaterial eine Exkursion als ergänzendes Element für den außerunterrichtlichen Religionsunterricht in eine Synagoge vor. Denn „jeder Synagogenbesuch ist eine lebendige Begegnung.“

Vorbereitung auf den Besuch 

Zur Vorbereitung eines solchen Ausflugs bedarf es allerdings einiger unterrichtlicher Klärungen. Die Materialien aus dem Unterrichtsenwurf der irp.aktuell bieten Hilfestellung und Orientierung für Lehrkräfte, die sich entschließen, mit ihren Schülerinnen und Schülern einmal eine solche außerunterrichtliche Begegnungserfahrung mit dem Judentum durchzuführen.

Teach the Teacher – Jugendliche erarbeiten sich Schwerpunkte 

„Einerseits sollen Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II anhand eines Interviews herausfinden, wie die Lehrkräfte einen Synagogenbesuch gut vorbereiten können (Teach the Teacher). Davon ausgehend erarbeiten sie Materialien für die Lehrkraft zum Einsatz in der Sekundarstufe I“, schlagen die IRP-Religionspädagoginnen und -pädagogen vor. „Ausgehend von dieser Unterrichtsequenz können die Schülerinnen und Schüler das Material unter Anleitung der Lehrkraft in der Sekundarstufe I einsetzen. Abschließend können beide Lerngruppen gemeinsam eine Synagoge besuchen.“

Damit dies im Schulalltag integriert werden kann, geben die Autorinnen und Autoren zusätzlich wichtige Hinweise, Tipps für die Vor- und Nachbereitung und zeigen auch, an welcher Stelle in den Bildungsplänen ein Besuch in einer Synagoge sinnvollerweise integriert werden kann.

Interview aus der Jüdischen Gemeinde in Mannheim 

Die unterschiedlichen im Enwurf enthaltenen Quellen sind zunächst ein umfangreiches Interview zweier Akteurinnen aus der Jüdischen Gemeinde in Mannheim. Sie berichten von ihren Erfahrungen mit dem Besuch von Schüler*innengruppen und geben wichtige Tipps, was vor und während eines Synagogenbesuchs beachtet werden sollte. Außerdem findent die Lehrkraft eine Karte aller Synagogengemeinden und ihrer Ansprechpartner. Zusätzliche Fotos mit Anschauungsmaterial runden das Angebot ab.

Umfangreiches Fotomaterial 

Die IRP-Religionspädagoginnen und -pädagogen empfehlen außerdem, sich in der Vorbereitung auf den Besuch einer Synagoge im Unterricht mit einer Reihe von Themen rund um das Judentum zu beschäftigen. „Einerseits empfiehlt sich eine gute Vorbereitung der Lerngruppen, damit die Führung nicht mit einer Klärung der Grundbegriffe zum Judentum beginnen muss“, schreiben sie im Material.

Damit sind ebenso Ausstattungsgegenstände einer Synagoge gemeint als auch grundsätzliche Kenntnisse über jüdische Traditionen, wie beispielsweise das Judentum als Religion Jesu, das jüdische Leben in Deutschland, die Synagoge und ihre Ausstattung, jüdische Feste im Jahreskreis und die Tora. „Andererseits sind die Führungen stets dialogisch ausgerichtet, und vor diesem Hintergrund scheint es besonders wichtig, mit den Schüler*innen im Religionsunterricht auch noch einmal den katholischen und/oder evangelischen Kirchenraum zu thematisieren und somit eine Selbstvergewisserung zu gewährleisten.“

 

irp.aktuell Nr. 33, Synagogenbesuche

Warum nicht einmal eine Synagoge besuchen und sich vor Ort über das Judentum, seine Traditionen und Rituale erkundigen? Eine aktive Auseinandersetzung mit diesem Thema schlagen die Religionspädagoginnen und -pädagogen des Instituts für Religionspädagogik (IRP) der Erzdiözese Freiburg vor. Sie begleiten in der irp.aktuell Nr. 33 Synagogenbesuche für Jugendliche. Das Material ist für die Sekundarstufe I und II aller Schularten sowie allgemeinbildenden Gymnasien geeignet.

Zum Material

 

Dialogische Wissensvermittlung 

Deswegen empfehlen die Autorinnen und Autoren zusätzlich, Themen wie beispielsweise Kirche und ihre Ausstattung, Gemeinsamkeiten der Weltreligionen, respektvollen Umgang und das Verhalten in religiösen Räumen im Vorfeld des Besuchs im Unterricht zu thematisieren.

Die Unterrichtsgestaltung in der Vorbereitung auf den Besuch erfolgt unter Zuhilfenahme verschiedener Fotos, die zentrale Gegenstände jüdischer Gebetstradition zeigen, wie beispielsweise die Plattform, von der aus die Tora gelesen wird – die sogenannte Bima –, die Menora, der sogenannte siebenarmige Leuchter, der Toraschrein, in dem die Tora-Schriftrollen aufbewahrt werden, und der neunarmige Leuchter, die sogenannte Chanukkia. Außerdem sind die Frauenempore und die Zedakabüchse, die sogenannte Spendenbüchse, zu sehen.

Aktualität herstellen 

Im ausgearbeiteten Unterrichtsentwurf beschreiben die Schülerinnen und Schüler die Gegenstände auf den Fotos und benennen die besonderen Merkmale des Gebäudes. Sie erarbeiten Dos and Don’ts eines Besuchs und gestalten entsprechende Plakate oder Informationskarten.

„Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Diskurse um die Themen Migration, Antisemitismus, antimuslimischen Rassismus, aber auch den Nahostkonflikt, ist ein auf Dialog angelegtes (Kennen-)Lernen des jeweils anderen wichtig“, schließen die IRP-Autorinnen und Autoren den Unterrichtsentwurf. So steht das Material in einer langen Reihe von Bildungsimpulsen, die sich an aktuellen und ausgewählten Themen der Unterrichtsentwürfe aus dem IRP anschließen.

(ck/ IRP)

 

Weitere Ausgaben der irp.aktuell

Das Institut für Religionspädagogik (IRP) der Erzdiözese Freiburg veröffentlicht regelmäßig das Magazin irp.aktuell, in dem die Religionspädagoginnen und -pädagogen Unterrichtsentwürfe und -ideen zu aktuellen Themen publizieren. Hier finden Sie noch weitere Ausgaben der irp.aktuell.

 

Weiterführende Informationen

1700 Jahre jüdisches Leben 

Zum Jubiläum 2021 haben wir einen Schwerpunkt veröffentlicht. Wir bieten im Online-Unterrichtswerk Thementabellen für die Sekundarstufen an und stellen Hintergrundmaterial vor, das das Leben von Jüdinnen und Juden heute beleuchtet. 

Schauen Sie doch mal rein!

 

Judentum heute

Die Beschäftigung mit dem Judentum ist ein festes Thema im katholischen Religionsunterricht. Unser rpp-Schwerpunkt bietet sowohl Lehrerinformationen zum als auch Unterrichtsbausteine. 

Schauen Sie doch mal rein! 

 

 

  

Unser Schwerpunkt zum Krieg:

Der Krieg zwischen in der Ukraine und im Nahen Osten lässt Kinder viele Fragen stellen. Wie sollen Lehrerinnen und Lehrer diesen Fragen im Unterricht begegnen? Schauen Sie doch mal rein!

(ck)

 

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