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Felix Nussbaum – Schicksal eines Jahrhundertkünstlers

Felix Nussbaum: Selbstbildnis mit Judenpass, um 1943
Nachrichten | 15.05.2025

Eine Exkursion als ergänzendes Element für den außerschulischen Religionsunterricht bietet das Felix-Nussbaum-Haus im Museumsquartier Osnabrück an. Anhand der Werke des jüdischen Malers Felix Nussbaum erarbeiten Lernende chronologisch seine Biografie während des Nationalsozialismus. Hilfestellung dabei finden Lehrkräfte in einem kostenlosen Unterrichtsentwurf.

„Die direkte Zusammenarbeit zwischen Museum und Schule bietet eine besondere Art, Geschichte und Kunst kennenzulernen. Geschichte und Kunst sind zum Greifen nah – ein idealer außerschulischer Lernort für den regionalhistorisch orientierten Geschichtsunterricht, interdisziplinäre Kurse oder aber auch zur Vertiefung des Kunstunterrichts“, schreiben die Museumsexperten des Museumsquartiers Osnabrück, Laura Igelbrink, Daniel Gollmann und Simone Niemann in ihrem Artikel Lernort Museum.

Mit Kunstwerken eine Biografie rekonstruieren

Im Felix-Nussbaum-Haus tragen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Erinnerungskultur an die Schreckensherrschaft des Nationalsozialismus bei. Sie erzählen anhand von Bildern und Exponaten die Biografie des jüdischen Künstlers und Malers Felix Nussbaum sowie seiner Frau Felka Platek. Passend dazu gibt es einen geeigneten Unterrichtsentwurf zur Vorbereitung auf eine Exkursion – ein Vorschlag für einen außerschulischen Religionsunterricht, der ein jüdisches Schicksal rekonstruiert.

 

Das Leben von Felix Nussbaum

Felix Nussbaum, 1904 in Osnabrück geboren, studierte angewandte Kunst in Hamburg und Berlin. 1944 wurde er im Vernichtungslager Ausschwitz ermordet.

Zum Unterrichtsmaterial

 

Felix Nussbaum: Leben im Exil

Felix Nussbaum, 1904 in Osnabrück geboren, studierte angewandte Kunst in Hamburg und Berlin. Bereits als junger Mann in den frühen Dreißigerjahren feierte er große Ausstellungserfolge in Berliner Galerien.

In Anerkennung seiner Kunst erhielt Nussbaum 1932 ein Villa-Massimo-Stipendium in Rom. Als 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kamen, kehrte er nicht mehr nach Deutschland zurück. Nussbaums Weg führte ihn in der Folge über Italien nach Frankreich und Belgien. 1937 bezog er zusammen mit seiner Lebensgefährtin und späteren Ehefrau, der jüdisch-polnischen Malerin Felka Platek, eine Wohnung in Brüssel. 1944 wurden sie von der deutschen Wehrmacht entdeckt, festgenommen und in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gebracht.

Das Unterrichtsmaterial

Für die Unterrichtsvorbereitung vor dem Museumsbesuch stellen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kostenlose Download-Informationen zu Leben und Werk Felix Nussbaums bereit. Zudem schlagen sie einige Bilder vor, die im Unterricht bearbeitet werden können. So gelingt schon in der Schule der Einstieg in das Thema. Nachdem sich die Schülerinnen und Schüler mit der Biografie Nussbaums und den zeitgeschichtlichen Hintergründen vertraut gemacht haben, lädt das Material zu einer kunsthistorischen Entdeckungsreise ein. Der Malstil Nussbaums zählt zur Kunstrichtung der Neuen Sachlichkeit, die anhand von Bildbeispielen nachvollziehbar wird. Arbeitsblätter begleiten die Exkursion.

Der erste Zugang zu der Kunst von Felix Nussbaum

Die im Unterrichtsentwurf vorgestellten Beispiele dienen der Auseinandersetzung mit den Bildern. Sie animieren zum intensiven Schauen und zur Beschäftigung mit den Kunstwerken und ihrem Stil. Sie tragen dazu bei, einen ersten emotionalen und individuellen Zugang zu Nussbaums Bildern zu finden. Der Unterrichtsentwurf bietet unterschiedliche methodische Zugänge, wie beispielsweise über Stand- und Szenenbilder, eine Phantasiereise, eine ABC-Assoziation und Elfchen.

Zeitlicher Aufwand

Für die Umsetzung der Methoden empfehlen die Autorinnen und Autoren des Materials ein Zeitfenster von 20 bis 30 Minuten. Nach der Vorbereitung der Exkursion im Unterricht setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit den Originalexponaten auseinander.

Das Museum als außerschulischer Lernort

Das Museumsquartier Osnabrück als außerschulischer Lernort bietet Raum für entdeckendes und handlungsorientiertes Lernen. Schülerinnen und Schüler finden Zeit zum Ausprobieren, Experimentieren und zum bewussten Sehen, Hören und Wahrnehmen. Den Lernenden begegnen historische Quellen, Exponate und Kunst. Diese können direkt erforscht und untersucht werden, um sich auch komplexeren Sachverhalten zu nähern. Die unmittelbare Begegnung mit originalen Zeugnissen und Kunst eröffnet den Lernenden einen Zugang zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

(Museumsquartier Osnabrück/ Felix-Nussbaum-Haus/ ck)

 

Weiterführende Informationen

"Asking the Pope for Help": Jüdische Bittbriefe im Unterricht

Die Theologische Fakultät der Universität Münster hat im Projekt "Asking the Pope for Help" auf der Basis von Briefkorrespondenzen verfolgter Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus ein Unterrichtsmaterial über die Rolle des Vatikans in der Shoah entwickelt und evaluiert. Das umfangreiche Unterrichtsmaterial ist kostenlos und wird für Jahrgangsstufe 9/10 und die gymnasiale Oberstufe empfohlen. 

Zum Artikel

 

Die Maus zu Ehren von Felix Nussbaum

Am 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Anlässlich der Erinnerung widmet die Sendung mit der Maus der Arbeit des Malers Felix Nussbaum eine besondere Ausgabe der Lach- und Sachgeschichten.1944 ermordeten die Nationalsozialisten den Künstler im KZ Auschwitz-Birkenau. Die Maus-Folge ist über die ARD-Mediathek abrufbar.

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Digitaler Klassenraum: Interaktiv und informativ mit JMB di.kla

Das Jüdische Museum Berlin (JMB) startet den digitalen Klassenraum JMB di.kla – ein kostenfreies, fachübergreifendes Online-Lernangebot zu jüdischer Geschichte und Kultur. Die Anwendung richtet sich an Schulklassen ab der 7. Jahrgangsstufe.

Zum Artikel

 

1700 Jahre jüdisches Leben 

Zum Jubiläum 2021 haben wir einen Schwerpunkt veröffentlicht. Wir bieten im Online-Unterrichtswerk Thementabellen für die Sekundarstufen an und stellen Hintergrundmaterial vor, das das Leben von Jüdinnen und Juden heute beleuchtet. 

Schauen Sie doch mal rein!

 

Judentum heute

Die Beschäftigung mit dem Judentum ist ein festes Thema im katholischen Religionsunterricht. Unser rpp-Schwerpunkt bietet sowohl Lehrerinformationen zum als auch Unterrichtsbausteine. 

Schauen Sie doch mal rein! 

 

 

  

Unser Schwerpunkt zum Krieg:

Der Krieg zwischen in der Ukraine und im Nahen Osten lässt Kinder viele Fragen stellen. Wie sollen Lehrerinnen und Lehrer diesen Fragen im Unterricht begegnen? Schauen Sie doch mal rein!

(ck)

 

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