…Kathrin Termin. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Religionspädagogik und Katechetik der Ruhr-Universität Bochum lehrt und forscht zum Thema digitale Bildung. Mit Blick auf die didacta 2025 haben wir mit ihr über den Stellenwert des digitalen Religionsunterrichts und zukünftige Entwicklungen und Chancen für den Social-Media-Bereich gesprochen.
Frau Termin, wie kann man Schülerinnen und Schüler für religiöse Inhalte begeistern?
Es ist besonders wichtig, den Religionsunterricht so zu gestalten, dass Schülerinnen und Schüler die Bedeutung religiöser Inhalte für ihr eigenes Leben entdecken können. Damit dies gelingt, stelle ich zu Beginn einer Unterrichtsreihe einen Bezug zu ihrer Lebenswelt her. Außerdem ermutige ich sie, ihre eigenen Fragen, Zweifel und Meinungen einzubringen. Es ist mir wichtig, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sie sich wohl und ernst genommen fühlen. Mein Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler nicht nur für religiöse Inhalte zu begeistern, sondern sie auch dazu anzuregen, über ihre eigenen Werte und Überzeugungen nachzudenken. Wenn sie erleben, dass Religion ihnen Orientierung geben und sie bereichern kann, finden sie oft ganz von selbst Zugang dazu.

Als Expertin für digitalen Religionsunterricht referierte Kathrin Termin im vergangenen Jahr auf der didacta 2024 in Köln zum Thema "Als Religionslehrer:in im #instalehrer:innenzimmer unterwegs".
Welche Rolle spielt Digitalisierung im Religionsunterricht?
Die Digitalisierung spielt im Religionsunterricht eine wichtige Rolle, da sie vielfältige Möglichkeiten bietet, Inhalte zeitgemäß und ansprechend zu vermitteln. Digitale Medien ermöglichen anschauliche Visualisierungen, fördern interaktives Lernen und sprechen verschiedene Lerntypen an. Eine bewusste Balance zwischen digitalen und analogen Methoden ist entscheidend, um den Unterricht bereichernd und nachhaltig zu gestalten. Ich sehe die Digitalisierung nicht nur als Werkzeug, sondern auch als Thema, das im Religionsunterricht kritisch reflektiert werden sollte. Dabei ist es wichtig, Medienkompetenz zu entwickeln und beispielsweise religiöse Inhalte im Internet kritisch zu bewerten und ethische Fragen rund um soziale Medien und künstliche Intelligenz zu reflektieren.
Was erwartet den Besucher am Stand der Kirchen?
Die didacta bietet eine wichtige Gelegenheit, Inspiration und praxisnahe Impulse für den Religionsunterricht zu erhalten. Vom Stand der Kirchen auf der didacta erwarte ich, dass es Vorträge und Impulse zu relevanten Fragen wie den ethischen Herausforderungen der Digitalisierung, zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und zum interreligiösen Lernen gibt. Gleichzeitig wünsche ich mir, einen gewinnbringenden Austausch zwischen Religionslehrkräften aus unterschiedlichen Bundesländern und kirchlichen Experten zu aktuellen Herausforderungen im Religionsunterricht.
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Zur Person:
Kathrin Termin hat die Fächer Mathematik, Germanistik und katholische Theologie für die Grundschule studiert. Nach einigen Jahren als Lehrerin an einer Gemeinschaftsgrundschule und als Fachleiterin für das Fach katholische Religion, arbeitet sie zurzeit als abgeordnete Lehrerin an einer Universität. Dort forscht und promoviert sie zum Thema Professionalisierung von Religionslehrkräften im Bereich der digitalen Bildung. Bereits nach ihrem Referendariat hat sie angefangen, Fortbildungen anzubieten und sich auf den Einsatz digitaler Medien im Unterricht spezialisiert. Seit März 2020 teilt sie auf Instagram als @relimomente ihre Unterrichtsideen und veröffentlicht Materialien für den Religionsunterricht.
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Wenn Hoffnung Schule macht – Religiöse Bildung in Kita und Schule
Am Stand der Kirchen ist einiges los: Mit Fachvorträgen, Workshops und Talkformaten präsentieren sich die verschienden Bistümer und Landeskirchen Baden-Württembergs in Halle 7, Stand C050.
Hier geht es zum Progamm am Stand der Kirchen.
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(ck)