Nach Berechnungen von Umweltverbänden markiert der 2. August den Tag, an dem der Vorrat an natürlichen Ressourcen, der bei einer nachhaltigen Nutzung für das komplette Jahr 2023 zur Verfügung steht, aufgebraucht ist. Wenige Tage später als 2022, aber kein Grund zum Feiern. Begleitend zum „Erdüberlastungstag“ haben wir passende Materialien für den Religionsunterricht zusammengestellt.
Der sogenannte Erdüberlastungstag wird jedes Jahr von der Organisation Global Footprint Network berechnet und bekanntgegeben. Er markiert das Datum im laufenden Jahr, an dem die Nachfrage an natürlichen Rohstoffen das Angebot und die Möglichkeit zum Nachwachsen der Ressourcen übersteigt. Die menschliche Nachfrage und Nutzung der natürlichen Rohstoffe werden „Ökologischer Fußabdruck“ genannt. Der Aktionstag wird auch als Welterschöpfungstag bezeichnet. Im kirchlichen Kontext wird damit das Verständnis vom Umweltschutz als Bewahrung der Schöpfung betont.
Ökologischen Fußabdruck berechnen
Der ökologische Fußabdruck kann nicht nur für ein ganzes Land, wie zum Beispiel Deutschland, ermittelt werden, sondern auch für einzelne Personen oder Haushalte. Wer wissen möchte, welche Auswirkungen das eigene Konsumverhalten auf die Umwelt hat, kann seine Ökobilanz mit einem Online-Tool ausrechnen, das verschiedene Organisationen in jeweils leicht abgewandelter Form anbieten. Auch das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ stellt ein solches Online-Angebot kostenfrei zur Verfügung. Der Fragenkatalog umfasst unter anderem die Bereiche Wohnraum, Mobilität und Einkaufsverhalten und gibt abschließend auch Tipps, wie sich der eigene ökologische Fußabdruck reduzieren lässt.
Wie man sich ganz praktisch im schulischen Umfeld mit dem ökologischen Fußabdruck beschäftigen kann, haben die Erzbischöflichen St.-Ursula-Schulen Schloss Hohenburg in Lenggries gezeigt. Dort haben die Schülerinnen einen begehbaren Fußabdruck angelegt, der als Lehrpfad zum Thema Bewahrung der Schöpfung genutzt werden kann. Einen ausführlichen Bericht über das prämierte Projekt gibt es auf katholische-schulen.de. Weitere Best-Practice-Beispiele aus dem katholischen Schulwesen sind in der Rubrik "Werte und Verantwortung" zu finden.
Unterrichtsmaterial von Misereor
Konkrete Unterrichtsmaterialien für den Religionsunterricht und andere Fächer stellt das katholische Hilfswerk Misereor zur Verfügung. Begleitend zur diesjährigen Fastenaktion unter dem Leitwort „Es geht! Gerecht.“ sind vier neue Unterrichtsmaterialen rund um den Themenkomplex Klimaschutz und Gerechtigkeit erschienen.
Sekundarstufe I
Aktiv werden für den Klimaschutz
Das Material „Unser gemeinsames Haus schützen ... Wegweiser für den Schutz von Klima und Umwelt“ erschließt Zugänge zum Thema Klimaschutz und Bewahrung der Schöpfung. Über einen Erklärfilm lernen die Schülerinnen und Schüler wesentliche Inhalte der Enzyklika Laudato Si kennen. Anschließend bearbeiten sie fünf Wegweiser gegen die Klimakrise. Ältere Schülerinnen und Schüler setzen sich vertieft mit Textpassagen aus der Enzyklika und ausgewählten Bibeltexten auseinander und setzen diese in Beziehung zu den Wegweisern. Es geht um eine persönliche Haltung zu den Themen Klimawandel und Klimagerechtigkeit, um Reflexion und Veränderung des eigenen Lebensstils, um gemeinsames politisches Handeln. Das 29-seitige Angebot eignet sich für den Einsatz im Religionsunterricht und dem fächerverbindenden Arbeiten in der Sekundarstufe I in grundsätzlich allen Schulformen.
Vertretungsstunde mit Actionbound
Wer Material für eine Vertretungsstunde in einem gesellschaftswissenschaftlichen Fach in der Sekundarstufe I sucht, wird in der Unterrichtsidee „Gemeinsam Handeln für Globale Klimagerechtigkeit - Es geht! Gerecht“ fündig. Mit Hilfe der App Actionbound können Schülerinnen und Schüler sich entweder in Einzel- oder in Gruppenarbeit spielerisch mit dem Thema Klimagerechtigkeit auseinandersetzen. Das 16-seitige Material vermittelt Wissenswertes zu den Partnerländern der Misereor-Fastenaktion 2022 (Bangladesch und Philippinen) und Aktuelles zur Klimakrise.
Sekundarstufe II
Fünfteilige Unterrichtsreihe mit Materialsammlung
Die Materialsammlung „Klimakrise und Gerechtigkeit“ unterstützt eine fünfteilige Unterrichtsreihe zu den Themen Schöpfung, Umwelt, Klima und Gerechtigkeit. Das insgesamt 29-seitige Angebot eignet sich außerdem als Ergänzung eines größeren Unterrichtsvorhabens im Inhaltsbereich „Verantwortliches Handeln aus christlicher Motivation“, angesiedelt im Religionsunterricht der Oberstufe. Die Sammlung beinhaltet Folien für eine Beamer-Projektion, Schülermaterialien und Arbeitsaufträge. Bilder, Karten, eine Karikatur und ein Comic eignen sich als Einstieg in die einzelnen Unterrichtsideen. Die Texte zur selbständigen Bearbeitung durch die Schülerinnen und Schüler sind der Enzyklika Laudato si in deutscher Übersetzung entnommen. Ein exemplarisches Misereor-Projekt rundet das Angebot ab.
Berufsbildende Schulen
Toolbox für den Unterricht
Auch für den Unterricht an Berufsbildenden Schulen hat das Hilfswerk Misereor ein Angebot erstellt. Die „Toolbox Klima und Gerechtigkeit“ bietet in einem Baukastensystem Zugänge, Methoden, Ideen, Texte, Bilder und Links für die Erarbeitung des umfangreichen Themas – gegliedert in die Unterrichtsphasen „Einstieg“, „Erarbeitung/Vertiefung“ und „Sicherung/weiterführendes Handeln“. Schülerinnen und Schüler bekommen so die Möglichkeit selbst kreativ zu werden und Veränderungspotenzial im persönlichen und schulischen Umfeld zu entdecken. Die insgesamt 34-seitige Materialsammlung wurde für den Unterricht an Berufsbildenden Schulen konzipiert, sind aber auch im Allgemeinbildenden Gymnasium einsetzbar.
Weiteres Unterrichtsmaterial
Weitere passende Unterrichtsmaterialien finden Sie in unserer Nachricht „Von Greta lernen“ sowie in unserer Materialdatenbank und im Onlineunterrichtswerk. Angemeldete User können alle dortigen Angebote kostenlos herunterladen. Sollten Sie noch nicht bei uns registriert sein, können Sie dies kostenfrei auf unserer Startseite nachholen.
(mam)