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Diakonia

"Unsere Verantwortung in der freien Gesellschaft" - unter diesem Themenkomplex finden sich Materialien für den Religionsunterricht. Es geht um das Bild einer Kirche, die die Vielfalt des heutigen Lebens positiv akzeptiert, die den Menschen nahe ist und die in der Gesellschaft aktiv ist. Eine Auswahl der Materialien für den Religionsunterricht unter fünf Sichworten.



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Thierse, Wolfgang (Hrsg.): Religion ist keine Privatsache

Höhn, Hans-Joachim: Vernunft - Glaube - Politik. Reflexionsstufen einer Christlichen Sozialethik. - Paderborn u.a.: Verlag Schöningh. 1990. 296 S. DM 71.00 (ISBN 3-506-70230-0)
Die Bonner Habilitationsschrift des jetzt in Köln lehrenden Sozialethikers H.-J. Höhn will ein "Plädoyer für die Einheit von Theorie und Praxis kirchlicher Sozialverkündigung" sein und mit den vorgetragenen Argumenten den oftmals aufgegangenen "Graben zwischen Glaube und Politik" in eine "positive Beziehung" wandeln (S. 269). Höhn setzt dazu bei der Kirchengemeinde und der gesellschaftlichen Basis der Kirche an, die behutsam "im christlichen Sinn politikfähig zu machen sind" (S. 271). Die Studie selbst möchte für diese kirchliche "Wandlung" die theoretischen Grundlagen liefern, ganz wie es den Aufgaben der von Höhn vertretenen Disziplin der Christlichen Sozialethik als "akademische Bezugswissenschaft und Basistheorie der kirchlichen Sozialverkündigung" (S. 5) entspricht, nämlich: (1) Anschluss zu gewinnen "an jene breite Diskussion über die Grundlagen und krisenhaften Entwicklungen komplexer Gesellschaft, die in den Geistes- und Sozialwissenschaften gegenwärtig unter dem Titel 'Theorie der Moderne' geführt wird" (S. 5); (2) auf die "Debatte um die Möglichkeit einer letztbegründeten Moral" (S. 5 f.) zwischen Kritischem Rationalismus und transzendentalpragmatischer Diskursethik einzugehen; (3) als "eine wechselseitige Kritik und Korrektur von Theorie und Praxis der kirchlichen Sozialverkündigung" zu wirken (S. 272). Praktisches Ziel der Studie ist es, "den Kern der katholischen Soziallehre für die ethischen Suchbewegungen am Ende der Moderne als relevant zu erweisen" (S. 6). Von daher sind die primären Adressaten auch nicht diejenigen, die "sicher" in der kirchlichen Praxis stehen, sondern diejenigen, die "verunsichert" auf der Suche nach zukunfts- und tragfähigen ethischen Theorien sind, weil sie mit ihrer Praxis an Grenzen ge- oder in Grenzbereiche vorgestoßen sind. Allerdings sollten die, die sich auf der "sicheren" Seite wähnen, nicht allzu selbstsicher sein. In neun Schritten geleitet der Autor den Leser auf den "Reflexionsstufen einer Christlichen Sozialethik" in die Höhe. Er will: (1) Anstöße geben (S. 15-45), sich überhaupt wieder mit christlich(-theologisch)er Sozialethik, insbesondere mit einer sich im Umbruch befindenden Katholischen Soziallehre auseinanderzusetzen. (2) Den Problemhorizont aufzeigen (S. 46-74), der dadurch gekennzeichnet ist, dass die technisch-wissenschaftliche bzw. politische Vernunft das "Projekt" der Moderne in der Technik, der Wissenschaft und dem demokratischer Rechtsstaat in "Rationalitätsparadoxien" führt. (3) Fundamente legen (S. 75-103) durch die Entwicklung einer "Handlungstheorie als sozialethische Grunddisziplin", damit die ethische Kernstrukturen menschlichen Miteinanders in allen Dimensionen zum Vorschein kommen: "die Identität als Selbstsein im Miteinander", "die Gegenseitigkeit der Kommunikation", "die Gemeinschaft als Personalität in Sozialität". (4) Konkretionen vornehmen (S. 104-139), um die einzelnen Reflexionsstufen einer Ethik sozialen Handelns deutlich aufzuzeigen und das Verhältnis von kommunikativ-ethischer Rationalität und strategisch-politischer Rationalität zu erhellen. (5) Übergänge suchen (S. 140-170) zwischen Diskursethik und theologischer Ethik, die Höhn denn auch in einer "komprehensiven Ethik" findet. Zugrunde liegt das lateinische Wort "comprehendere" (zusammen-, umfassen, einbeziehen). Einbezogen werden soll ein Standpunkt "jenseits der Vernunft". Dabei geht es nicht um die Aufstellung einer Alternative zwischen Rationalismus und Irrationalismus, sondern um eine "Selbstüberschreitung" der Rationalität, da diese "von Voraussetzungen lebt, die sie selbst nicht garantieren kann, und auf Inhalte angewiesen bleibt, die sie selbst nicht hervorbringen kann." (S. 155). (6) Perspektiven aufzeigen (S. 171-192) für eine "Theologie und Praxis einer Christlichen Sozialethik". Unter anderem weist Höhn drei "ethische Kernstrukturen des christichen Glaubens" aus: a) das diakonische Handeln, das Menschen ermöglicht "ein eigener Mensch" zu werden; b) das provokative Handeln, mit dem "Zeichen zur Umkehr" gesetzt werden und c) das solidarische Handeln, mit dem eine "Gegenöffentlichkeit" geschaffen werden soll. (7) Kontexte bilden (S. 193-225), in deren Rahmen "Christlicher Glaube und ethisch-praktische Urteilskraft" zusammenfinden können. Dazu gehört wesentlich auch die Zeitdiagnose, die für Höhn drei Merkmale zu Tage bringt: a) "Zukunftsungewissheit" führt zu Utopien und Apokalypsen, b) "Vergangenheitsbedarf" führt zu "Innovationen und Nostalgien", c) "Gegenwartsinflation" führt zu "Moden und Fiktionen". Diesen Merkmalen gilt es mit der "konstruktiven Ungleichzeitigkeit" einer "Tradition des Verdrängten", der "kreativen Unzeitgemäßheit" einer "Enttrivialisierung der Wirklichkeit" und der "kritischen Unabgegoltenheit" einer "Erinnerung an die Zukuft" zu begegnen. (8) Dimensionen ausmessen (S. 226-251) für eine "Theologie zwischen Ethik und Politik". Nach Höhn dürfen Politische Vernunft und christlicher Glaube nicht vermischt werden, sowie Politik und Glaube nicht unkritisch miteinander umgehen. Vernunft und Glaube sind gegenseitig nicht ableitbar, weder als Unvernunft noch als Aberglaube. Die Kompetenzen und Grenzen politischen Handelns haben unter dem Anspruch der Vernunft, sowie die Basis und Eigenart des christlichen Glaubens unter dem Zuspruch des Evangeliums zu stehen. Dieses Evangelium weist aber Affinitäten zur politischen Vernunft auf und hat daher politische Implikationen. Umgekehrt verlangt die politische Vernunft auch vom christlichen Glauben Öffentlichkeit und Diskurs. Mit Einschränkungen ist dann politischer Widerstand "Testfall des Glaubens" sowie "staatsbürgerlicher Ungehorsam" "Ernstfall der politischen Kultur". Schließlich darf das Christliche nicht im Politischen aufgehoben werden; vielmehr bilden christlich-politische Tugenden die Brücke zwischen Politik und Spiritualität. (9) Kriterien finden (S. 252-268) für eine "Politik in der Kirche" und eine "Kirche in der Politik". Nach Höhn ergeben sich die Leitlinien einer vernünftigen politischen Ordnung, nämlich "Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit" allein schon aus der politischen Rationalität. Die Kirche hat aber dennoch die Aufgabe, die politische Vernunft durch sachliche Argumentation und gewaltfreie Aktion darauf aufmerksam zu machen, wenn das ethische Anspruchsniveau über- oder unterschritten wird. Sie hat dabei eine "prophetische Dimension", in der sie das spezifisch Christliche in die Waagschale wirft: a) Die Welt darf weder absolut gesetzt noch dämonisiert werden, denn Gott ist ihr Schöpfer; b) Auch die politische Ordnung steht unter dem "eschatologischen Vorbehalt", das heißt sie ist nicht endgültig; c) Die christliche Feindesliebe fordert, dass "Christen sich dem Aufbau von Feindbildern widersetzen, wo sie sich selbst nicht zu Feinden machen lassen und verhindern, daß andere zu ihren Feinden erklärt werden." (S. 267) Sicherlich hätte manches in Höhns Studie schlichter und damit verständlicher formuliert, anderes praktischer und beispielhafter ausgerichtet werden können. Aber es geht in der Studie eben um "Reflexionsstufen" nicht um "Handlungsanleitungen". Fachwissenschaftlich gesehen stellt der Ansatz Höhns einen wichtigen Beitrag dar, verschiedene diskursethische Modelle unter anderem mit einem praktisch-normativen Naturrechtsansatz zu versöhnen, sich dabei aber gleichzeitig von politisch-theologischen Vereinseitigungen konservativer oder progressiver Art abzugrenzen. Für Religionslehrerinnen und -lehrer gibt das Buch Anlass, darüber nachzudenken, unter welchen Prämissen sie ihre Schüler zu "politikfähigen" Christen miterziehen, damit diese weder politisch-theologische Kurzschlüsse fabrizieren noch zu weltflüchtigen oder weltsüchtigen Außenseitern werden, für die Politik und Glaube unüberbrückbar nebeneinander stehen. Wer sich in die Sprache und den Ansatz Höhns eingelesen hat, wird für diese wichtige Reflexion viele nützliche Hinweise erhalten.


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Buchvorstellungen

Gewaltstrukturen im Schulleben

Graham Gardner
Im Schatten der Wächter

Stuttgart: Verlag Freies Geistesleben & Urachhaus GmbH 2004
199 Seiten, € 14,50
ISBN 3-7725-2251-3

Der 12-jährige Elliot steht vor einem Neuanfang. Sein Vater ist nach einem Überfall nicht mehr arbeitsfähig, die Familie muss umziehen, ein Schulwechsel steht an. An seiner alten Schule war Elliot ein Mobbing-Opfer, doch das soll jetzt anders werden. Er legt sich ganz bewusst eine neue Identität zu und tut alles, möglichst unauffällig durch den Schulalltag zu kommen. Aber auch an dieser Schule gibt es Täter und Opfer, gibt es ein geheimes System von Bespitzelung, Schikanen und Quälereien. Eine geheime Organisation, die Wächter genannt, unterdrückt alle Schüler, die sich nicht ihrer Herrschaft unterordnen wollen. Weder Eltern noch Lehrer wagen es, gegen die Brutalität einzuschreiten. Elliots Probleme beginnen, als die Täter auf ihn aufmerksam werden und ihn zum Mitmachen nötigen.



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Buchvorstellungen

Aussagen der Bibel zu sozialen Begriffen

Frank Crüsemann / Kristian Hungar / Claudia Janssen / Rainer Kessler / Luise Schottroff (Hg.)
Sozialgeschichtliches Wörterbuch zur Bibel

Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus 2009
XII + 775 Seiten 68,00 Euro
ISBN 978-3-579-08021-5

Als Werk von fünf Editorinnen und Editoren sowie 75 Autorinnen und Autoren, die größtenteils an Fakultäten und Instituten für (evangelische) Theologie tätig sind, ist im Gütersloher Verlagshaus ein „Sozialgeschichtliches Wörterbuch zur Bibel“ erschienen. Es soll laut Editorial „Hebammendienste“ für das bessere Verständnis biblischer Geschichten leisten. Die rund 200 Artikel greifen von „Abgabe“ bis „Zeuge/Zeugin“ Begriffe aus der Lebenswelt der Menschen auf und erschließen sie für die Zeit der Bibel.



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Lebensnahe Gewissens- und Moralbildung

Gerd Meyer/ Ulrich Dovermann/ Siegfried Frech/Günther Gugel (Hrsg.)
Zivilcourage lernen
Analysen, Modelle, Arbeitshilfen

Tübingen: Institut für Friedenspädagogik e. V. 2004
448 Seiten (mit CD-Rom), 22,00 Euro
ISBN 978-3-932444-13-5 Pick It!

Der vorliegende Band vereint analytische, politisch-gesellschaftspraktische und pädagogisch-didaktische Zugänge zu einer oft unbequemen Tugend: der Zivilcourage ein brisantes Themenfeld, wie ständig neue, aktuelle Ereignisse zeigen.



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Dimensionen der Offenbarung des Johannes

Klaus Wengst
„Wie lange noch?“
Schreien nach Recht und Gerechtigkeit. Eine Deutung der
Apokalypse des Johannes

Stuttgart: Kohlhammer 2010
320 Seiten, €29,90
ISBN 978-3-17-021103-2

Wengst arbeitet den subversiven Charakter der "Enthüllung" als "Untergrundliteratur" (21f) heraus. "Es geht nicht um Prognose, sondern um Protest" (46), um die Stärkung des Widerstands. Vision versteht er bei Johannes vor allem als Zitation – nämlich der Bibel (17, 45, 116-118, 175 u.ö.). Und gesättigt von biblischer Sprache, ist das Buch für diejenigen seiner Zeitgenossen "verhüllend", die die Bibel (d.h. Tora, Propheten und Schriften) nicht kennen (21); denn sie können die Bilder, Anspielungen, Chiffren nicht verstehen. Es ist insofern Verschlüsselung und Enttarnung zugleich (131).



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THEMENHEFT: Nächstenliebe lernen. Ein Grundanliegen des Religionsunterrichts

Regensburger RU-Notizen
Referat Schule - Hochschule, Bischöfliches Ordinariat Regensburg
Heft 2/ 2010


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THEMENHEFT: Engagement lokal und global

Dirk Lange
Das Mitmachheft
Engagement lokal und global
Ein Arbeitsheft für die Sekundarstufe 1
hg. im Auftrag der Bertelsmann Stiftung

Gütersloh: Bertelsmann 2011,
130 Seiten, Broschur, mit CD-ROM, 12 €
ISBN 978-3-86793-085-7

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THEMENHEFT: Zivilgesellschaft gestalten

Dirk Lange
Das Mitmachheft
Zivilgesellschaft gestalten!
Ein Arbeitsheft für die Sekundarstufe 2
hg. im Auftrag der Bertelsmann Stiftung

Gütersloh: Bertelsmann 2011
132 Seiten, Broschur, mit CD-ROM, 12 €
ISBN 978-3-86793-086-4


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THEMENHEFT: Einmischen. Anpacken. Verändern

Dirk Lange
Das Mitmachheft
Einmischen. Anpacken. Verändern.
Ein Arbeitsheft für die Grundschule
hg. im Auftrag der Bertelsmann Stiftung

Gütersloh: Bertelsmann 2011
120 Seiten, Broschur, mit CD-ROM, 12 €
ISBN 978-3-86793-064-2


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THEMENHEFT: Gesellschaft für Einsteiger

Thema im Unterricht
Robby Beyer
Gesellschaft für Einsteiger
hg. von der Bundeszentrale für politische Bildung


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KARTENSPIEL: "Jetzt mal ehrlich"

Thema im Unterricht
Bundeszentrale für politische Bildung
Kartenspiel


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