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Du bist Petrus

Bild, Schrift, Textsammlung und Textauszug, Arbeitsblatt mit Aufgabenstellung

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Kirche Gabe - Aufgabe

Sammlung von Kurztexten für die Gruppenarbeit

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"Religion - das steckt schon in einem drin"

Zitate junger Menschen über Glauben und Kirche (aus einer Umfrage des Katholischen Jugendförderwerkes Neuss im Jahr 2001)

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Kirche in der Welt

Arbeitsblatt, Zuordnungsaufgaben von Bild und Begriffen, Kirchturm im Stausee

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Schlüter, Richard: Konfessioneller Religionsunterricht heute? Hintergründe - Kontroversen - Perspektiven

Schlüter, Richard: Konfessioneller Religionsunterricht heute? Hintergründe - Kontroversen - Perspektiven. - Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft. 2000. 184 S., DM 49.90 (ISBN 3-534-15001-5)

Ist der konfessionelle Religionsunterricht noch sinnvoll in einer Zeit, in der der ökumenische Dialog zu einem weitgehenden theologischen Konsens geführt hat und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Kirchen sich immer intensiver gestaltet? Diese Frage stellen sich nicht nur viele Eltern, Schüler und Religionslehrer, sondern auch Religionspädagogen, Bischöfe und Kirchenleitungen. Richard Schlüter, Professor für Praktische und Ökumenische Theologie in Siegen, hat jetzt die unterschiedlichen ökumenischen und religionspädagogischen Diskussionsstränge der letzten 30 Jahre gesichtet und auf den Religionsunterricht hin fokussiert. Angesichts des breiten Konsenses in den theologischen Grundfragen (zumindest zwischen der katholischen Kirche und den Kirchen des Lutherischen Weltbundes) und aufgrund des gegenwärtigen Standes der religionspädagogischen Diskussion auf katholischer und evangelischer Seite ist es für Schlüter keine Frage mehr, ob der schulische Religionsunterricht von beiden Kirchen gemeinsam verantwortet werden kann oder nicht. Zu fragen sei vielmehr, was die beiden Kirchen in Deutschland daran hindert, aus der Übereinstimmung in den christlichen Grundaussagen die notwendigen kirchenrechtlichen und religionspädagogischen Konsequenzen zu ziehen. Um die These Schlüters gleich vorwegzunehmen: Es ist das Interesse an der Wahrung der eigenen konfessionellen Identität und Sozialgestalt, die den ökumenischen Fortschritt behindert oder zumindest doch verlangsamt. Die These könnte außerordentlich fruchtbar sein, wird doch das Feld ökumenischer und religionspädagogischer Forschung damit nicht länger auf die im engeren Sinne dogmatischen Differenzen eingegrenzt. Konfessionelle Identität hat nämlich nicht nur theologische, sondern wesentlich auch kultur-, mentalitäts- und sozialgeschichtliche Dimensionen, die das Verhältnis der Kirchen zueinander auch heute noch prägen, auch wenn es vielen gar nicht bewusst ist. So zeigen etwa die jüngste Studie von Andreas Feige zur Religion der evangelischen Religionslehrer in Niedersachsen oder die Auswertung der Schulversuche zur konfessionellen Kooperation in Baden-Württemberg, dass die konfessionelle Identität der Lehrer doch ausgeprägter ist, als bislang angenommen wurde. Wer freilich neue Erkenntnisse über einen weiteren Begriff von konfessioneller Identität im Spannungsfeld von Theologie, Geschichte und Soziologie erwartet, wird von Schlüter enttäuscht. Er setzt die Wahrung der eigenen Identität und Sozialgestalt schlichtweg mit dem Beharren vor allem der katholischen Kirche auf ein höchst partikulares, aus dem Zeitalter konfessioneller Spaltungen fortdauerndes Kirchesein gleich, dem theologisch heute jede Legitimation fehle. Entsprechend interpretiert er die ökumenischen Dokumente. Wo diese von Übereinstimmungen und Annäherungen sprechen, sind sie theologisch begründet; wo Differenzen und offene Fragen erwähnt werden, geschieht dies wenn nicht nur, so doch wesentlich aus institutionsegoistischen Gründen. Auch das Festhalten der beiden Kirchen am konfessionell getrennten Religionsunterricht sei mehr durch Institutionsinteressen bestimmt als religionspädagogisch begründet. Die katholische Überzeugung, dass Fragen des Amtes und der institutionellen Ausformung des Glaubens nichts Nebensächliches, sondern die notwendige geschichtliche Konkretisierung der Botschaft Jesu sind, vermag Schlüter offensichtlich nicht einzuleuchten, zumindest ist sie für ihn religionspädagogisch irrelevant. Ein eigenartiger Befund bei einem Autor, der die Verständigung zwischen Menschen unterschiedlicher ethnischer, sozialer und kultureller Herkunft zu den Aufgaben von Kirche und Religionsunterricht zählt. Und zu Recht! Denn nicht zufällig steht am Anfang der Kirche das Pfingstereignis, die Erfahrung von Verständigung und Gemeinschaft über alle sprachlichen und ethnischen Grenzen hinweg. Der Universalismus gehört wesentlich zur Reich-Gottes-Botschaft Jesu und damit zur Kirche, die nur dann die Kirche Christi ist, wenn sie eine wirkliche Gemeinschaft von Menschen unterschiedlicher Herkunft im Glauben an das Evangelium ist. Der christliche Universalismus aber kann national- oder landeskirchlich gar nicht oder nur sehr unzureichend verwirklicht werden. Allein die Universalkirche garantiert, dass die Begegnung mit dem Anderen eine notwendige Dimension meines eigenen Glaubens ist. Das wird auch von den Millionen von Jugendlichen so empfunden, die die Weltjugendtreffen mit dem Papst besuchten und dort ihr Pfingsten erlebten - eine Erfahrung, die für den Religionsunterricht von hoher Relevanz sein kann. Konfessionelle Spezifika sind eben doch mehr als historisch obsolet gewordene Lehrstreitigkeiten: Es geht im Streit der Konfessionen nicht um die Vergangenheit, sondern um die Zukunft des Christentums. Und diese Zukunft hängt zumindest in Deutschland auch vom Religionsunterricht ab. Im Schlusskapitel "Ökumenisches Lernen" plädiert Schlüter für einen Religionsunterricht, der sich die Themen von der Welt geben lässt und seine Lernziele im konziliaren Prozess für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung findet. "Dieses ökumenische Lernen ist nicht mehr durchgängig und vorrangig mit theologischen Themen und lehrmäßigen Schwierigkeiten belastet" (S. 159). Ein solcher Religionsunterricht unterscheidet sich damit aber kaum noch von Fächern wie Ethik oder Praktische Philosophie. Nach der Lektüre des Buches drängt sich dem Rezensenten der Verdacht auf, dass der vielzitierte Verlust konfessioneller Prägung nichts anderes ist als der Verlust des Christentums selbst. Die Verbindung von christlich und konfessionell ist wohl doch enger, als manche Religionspädagogen meinen.


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Höhn, Hans-Joachim: Vernunft - Glaube - Politik. Reflexionsstufen einer Christlichen Sozialethik

Schockenhoff, Eberhard: Zur Lüge verdammt? Politik, Medien, Medizin, Justiz, Wissenschaft und die Ethik der Wahrheit. Freiburg u.a.: Verlag Herder. 2000. 526 S. 35.00 (ISBN 3-451-27369-1)
Stellt das moralische Verbot der Lüge eine Überforderung des Menschen dar (18)? Ausgehend von dieser Frage, die nur eine "pessimistische Anthropologie" (31) bejahen kann und welche Eberhard Schockenhoff im ersten Kapitel ("Beitrag der Humanwissenschaften", 13-40) mit Hinweis auf den Menschen als Freiheitswesen, der Kontextgebundenheit menschlicher Rede und der eigenständigen Geltungslogik moralischer Normen verneint, entwirft der Freiburger Moraltheologe ein Handbuch zu einem grundlegenden Bereich angewandter Ethik. Wer sich vom etwas reißerisch formulierten Titel nicht abschrecken lässt und zu lesen beginnt, vermag sich nur noch schwer vom Text zu lösen. In den ersten drei Kapiteln erarbeitet der Verfasser die historischen und systematischen Grundlagen einer Wahrheitsethik (13-206), die Kapitel vier bis sieben behandeln mit den Bereichen Wissenschaft, Medien, Recht und Medizin konkrete Problemfelder (207-264), das kurze achte Kapitel besteht aus einem Epilog, in welchem die Überlegungen im christlichen Sinnhorizont gedeutet und vertieft werden (504-514).
Das zweite Kapitel (41-130) bietet einen historischen Überblick über die ethische Behandlung der Wahrheitsfrage ausgehend von Augustinus mit seinem kompromisslosen Lügenverbot, über Thomas v.A., der die Thematik im Zusammenhang mit der Tugend der Wahrhaftigkeit behandelt und die situative Adäquatheit einer Aussage hervorhob, die Neuzeit mit der Falsiloquientheorie (eine Falschaussage ist erst dann verwerflich, wenn keine Rechtsverletzung hinzukommt) und Kants rigoristischem Lügenverbot bis hin zu gegenwärtigen Beiträgen, in welchen insbesondere teleologische Ansätze und die Deutung einer Pflichtenkollision mit der unumgehbaren Konsequenz des Schuldigwerdens aufgenommen werden. Der Verfasser schließt sich der rigoristischen Tradition des Lügenverbots bei Augustinus, Thomas und Kant an, kritisiert eine rein auf die Folgen rekurrierende teleologische Begründung, ist aber in seinem eigenem Konzept der "situationsadäquaten Wahrheit" immer wieder bereit, Folgenüberlegungen in sein ethisches Urteil einzubeziehen (153: Hebammen von Ex 1, 15-21!, 196f, 202).
Ausgehend vom biblischen Wahrheitsverständnis erläutert er im dritten Kapitel (131-206) moraltheologische Aspekte: Neben dem Aussagewert der Wahrheit (logische Wahrheit) sollte auch deren personale Ausdrucksqualität (Tugend der Wahrhaftigkeit) und deren kommunikativer Grundsinn (Anerkennung des Anderen) mitbedacht werden (194), das moralische Urteil über eine Aussage nur aus dem Kontext heraus gefällt werden. Oberste Richtschnur und Norm bleibe die Liebe (204).
Erkenntnisleitend für den zweiten Buchteil ist die Bedeutung, die der Autor der immanenten Handlungsrationalität der jeweiligen Sachbereiche zuerkennt (206). Was folgt, sind vier eigenständige "kleine Tugendethiken" zu den Bereichen Wissenschaft, Medien und Öffentlichkeit, Recht und Medizin.
Im vierten Kapitel zur Suche nach der Wahrheit in der Wissenschaft (207-264) kritisiert der Verfasser eine naive Fortschrittsgläubigkeit, erläutert die Tugenden eines Wissenschaftlers wie Sachlichkeit, Konsistenz, Bescheidenheit und geißelt so manches Fehlverhalten wie das Plagiat oder das Nichtnennen von Mitarbeitern.
Unter dem Titel "Wahrheit in der demokratischen Öffentlichkeit und in der medialen Kommunikation" entwirft der Verfasser die Grundrisse einer Medienethik, insofern die Geschichte der Pressefreiheit, Interpretationsmodelle medial erzeugter Wirklichkeit genauso wie eine Tugendethik der Medienschaffenden und -nutzer geboten wird (5. Kap., 265-352). Besonders spannend sind die drei Exkurse zur Ausschwitzlüge, den Wahrheitskommissionen und der Politikerlüge zu lesen.
Im sechsten Kapitel zur Wahrheitsfindung im Recht (353-442) wird sehr akribisch in die Welt der juristischen Hermeneutik und der richterlichen Urteilsfindung im Zivil- und Strafprozess eingeführt und insbesondere der Eid als Instrument der Wahrheitsfindung kritisch beleuchtet. Ein ausführlicher Exkurs zum innerkirchlichen Gebrauch des Eides lässt schließlich auch die Bereitschaft des Theologen zur (notwendigen) Kritik an der eigenen Kirche und ihrem Treueeid durchblicken, wenn diese auch sehr behutsam formuliert wird.
Schließlich folgt eine Abhandlung zur Wahrheit und Wahrhaftigkeit in der Medizin (7. Kap., 443-503). Historisch-ideengeschichtlichen Überlegungen folgen tugendethische Reflexionen zum Handeln und Entscheiden der Ärztinnen und Ärzte. Abgeschlossen wird das Kapitel mit Gedanken zur Arzt-Patienten-Beziehung. Besonders hervorzuheben ist hier die sensible und gleichwohl kritische Erläuterung der Wahrheit im ärztlichen Gespräch, wobei oberste Richtschnur das Wohlergehen des Patienten bleiben müsse (476). Auffällig ist, dass in erster Linie die Arztperspektive in den Blick genommen wird, eine "Tugendethik für die Patienten" fehlt.
Der erwähnte Epilog schließt das Handbuch mit einer theologischen Interpretation ab, die in ein Plädoyer für Toleranz und Offenheit gegenüber Andersdenkenden mündet (Kap. 8, 504-514).
Personen- und Sachregister ermöglichen das leichte Auffinden von Einzelthemen gemäß den verschiedensten Interessen, mit welchen Leserinnen und Leser zu diesem Handbuch greifen werden. Das ideengeschichtlich und tugendethisch geprägte Grundlagenwerk mit seinen Exkursen zu aktuellen Herausforderungen vermag Welten zu eröffnen und ist als interdisziplinäres Nachschlagewerk sehr zu empfehlen.


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Erosion der Gnadenanstalt? Zum Wandel der Sozialgestalt von Kirche

Ebertz, Michael N.: Erosion der Gnadenanstalt? Zum Wandel der Sozialgestalt von Kirche. - Frankfurt: Verlag J. Knecht. 1998. 384 S., DM 78,00 (ISBN 3-7820-0808-1)

Seit einiger Zeit schon ist klar, dass entgegen aller vordergründigen Behauptung der Sinn für Religion und Religiosität in unserer Gesellschaft keineswegs im Schwinden ist, sehr wohl aber die kirchlich verfasste Religion und Religiosität an prägendem Einfluss eingebüßt hat, unschwer ablesbar in den Biographien der Einzelnen, ebenso ablesbar im kollektiven gesellschaftlichen Bewusstsein, in dem die beiden christlichen Kirchen im Wertepluralismus des nun wiedervereinigten und jetzt neu zusammenwachsenden Deutschlands nur noch eine (wenn auch noch sehr wichtige) Sinnagentur unter anderen ist. Die Plausibilität der katholischen Kirche als "Gnadenanstalt" (Max Weber), als einziger vermittelnder Weg zum christlichen Heil, ist auch unter katholischen Christinnen und Christen weithin verloren gegangen. Nicht nur das theologische Selbstverständnis der Kirche hat sich, etwa durch das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965), gründlich geändert. Vielmehr befindet sich in dessen Gefolge auch die Sozialgestalt der Kirche in einem anhaltenden, dynamischen Wandlungsprozess, der in lebendiger Treue zum Ursprung und zur eigenen Entwicklungsgeschichte (Ekklesiogenese) noch so manch Spannendes hervorbringen kann. Diese Umbruchsituation, in der sich die Kirche in der bundesrepublikanischen Gesellschaft an der Schwelle zum 3. Jahrtausend befindet, ist das Thema der von Michael N. Ebertz vorgelegten und in Konstanz eingereichten soziologischen Habilitationsschrift. Der an der Katholischen Fachhochschule in Freiburg, und inzwischen auch an der Universität Konstanz, lehrende Religionssoziologe liefert in verständlicher Sprache eine durch zahlreiche Befunde (demoskopische und statistische Daten) gestützte Analyse der soziologisch wahrnehmbaren Veränderungen und Entwicklungen der verkirchlichten Religion und Religiosität seit den 50er Jahren bis heute. Aus soziologischer Vogelperspektive versucht er im Gleitflug über die religiöse Landschaft in Deutschland den Umbruch der Sozialgestalt von Kirche wahrzunehmen, zu beschreiben und zu erklären. Sichtbar werden dabei sowohl die historisch unterschiedlich wirksamen, jeweils bewusst gewollten Zielentscheidungen für eine bestimmte Sozialgestalt von Kirche als auch ihre tatsächliche Ausprägung und Veränderung bis hin zur Relativierung der Ursprungsintention ("Von der Konfessionalisierung zur Entkonfessionalisierung", Kap. 1; "Von der Verkirchlichung zur Entkirchlichung", Kap. 2). Angesichts der Pluralisierungsprozesse in der Gesellschaft (strukturell, kulturell, individuell) und einer Entdifferenzierung des Religiösen sieht Michael N. Ebertz "Kirche und Kirchlichkeit unter externem" (Kap. 3) wie auch unter "internem Relativierungsdruck" (Kap. 4). Ebertz bezweifelt, ob eine von katholisch-fundamentalistischen Gruppen aus Angst um ihre christliche Identität gesteuerte Kehrtwende "Vom Pluralismus zum Fundamentalismus?" (Kap. 7) die gewünschte christlich-katholische Identitäts(ver)sicherung erbringen kann, und erläutert seine Vermutung, warum die kirchliche Sozialgestalt in Richtung "Von der Pfarrei zur ‘Gemeinde’: Kirche als milieugebundene Assoziation" (Kap. 8) gehen wird, die mit der Herausbildung neuer kommunikativer Milieus und einer "Kommunikationspastoral der Zwischenräume" ihre Zukunftsfähigkeit erweisen wird. - Erosion der Gnadenanstalt? Die Chance einer Kirche, die sich selbst als "ecclesia semper reformanda" versteht, ist die, diesen Wandel nicht als Verfall zu (miss)deuten und passiv zu erleiden, sondern in stets neuer Ausrichtung am Evangelisierungsauftrag ihres Stifters die notwendige Umgestaltung nicht als Anpassung, wohl aber als Angleichung an die Erfordernisse der jeweiligen Zeit und Kontext(e) kreativ zu gestalten. "Kirche am Ende? Von der Überzeugungs- zur Dienstleistungsorganisation" (Kap. 9) heißt Ebertz’ Ausblick. Man muss Michael N. Ebertz nicht in all seinen Schlussfolgerungen zustimmen, aber seine gründliche Analyse des Wandels der Sozialgestalt von Kirche ist gerade für Hauptberufliche und Ehrenamtliche in der Kirche eine wichtige Wahrnehmungshilfe, die zum Mit- und zum Nach-Denken einlädt und zu eigenen Schlussfolgerungen und Ausblicken anregt.



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Ganztagsschule - Flyer

Zum Gelingen der neuen Ganztagsschulen in Rheinland-Pfalz leistet auch die Diözese Speyer gerne ihren Beitrag. Bereits seit einiger Zeit arbeiten wir erfolgreich mit Ganztagsschulen zusammen. Es zeigt sich, dass sich sowohl für die Schulen als auch für die Diözese hier neue Chancen eröffnen. Der Flyer "Katholische Kirche - Partnerin für die Ganztagsschule. Wir gestalten mit" informiert über Angebote für AGs und Betreuung an Ganztagsschulen

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Menschlich handeln in einer Welt der Unmenschlichkeit

Volker Schlöndorffs Film "DER NEUNTE TAG" zum Spannungsfeld von Kirche und Nationalsozialismus

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Kirche in der Spannung: "global player" - Zeichen und Werkzeug der Einheit

Darstellung der Katholischen Kirche als universale Heilsinstitution in ihrem Verhältnis zur Welt

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Eine Welt ohne Gott? Religion und Ethik in Staat, Schule und Gesellschaft (Genshagener Gespräche; Bd. III)


Sauzay, Brigitte/Thadden, Rudolf v. (Hg.): Eine Welt ohne Gott? Religion und Ethik in Staat, Schule und Gesellschaft (Genshagener Gespräche; Bd. III). - Göttingen: Wallstein Verlag. 1999. 232 S., DM 38,00 (ISBN 3-89244-362-9)
Der von Brigitte Sauzay, Beraterin für deutsch-französische Beziehungen im Bundeskanzleramt, sowie Rudolf von Thadden, Historiker aus Göttingen, herausgegebene, sehr vielfältige Band dokumentiert eine deutsch-französische Tagung, die Anfang Mai 1997 in Genshagen stattgefunden hat. Grenzüberschreitend und zu dem Thema in dieser Form wohl erstmalig wurden hier aktuelle Fragen zu Religion und Ethik in Staat, Schule und Gesellschaft von Fachleuten interdisziplinär diskutiert. Dem Verlauf der Tagung folgend sind die insgesamt 20 Einzelbeiträge den Komplexen "Kirche und Gesellschaft im historischen Vergleich" und "Ethik- und Religionsunterricht in multikulturellen Demokratien" zugeordnet. Beide Teile sind wiederum in je drei verschiedene Diskussionsrunden untergliedert, die sich ausgewählten Einzelaspekten widmen. Die Thematik wird darin sowohl aus französischer als auch deutscher Sicht beleuchtet. Der Tagungsband gibt zunächst, durch Beiträge von Paul Viallaneix und Jean Baubérot, Einblick in die Entwicklung des französischen Laizismus. Während Viallaneix sein Augenmerk auf die Rolle Edgar Quinets in diesem Prozess richtet, betrachtet Baubérot vor allem die Endphase der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er sieht den sich verstärkt in dieser Zeit abspielenden Konflikt zwischen dem "klerikalen" und dem "antiklerikalen Frankreich" als ein herausragendes Element der Entstehung des modernen französischen Staates (S. 27). Wolfgang Huber, Landesbischof von Berlin-Brandenburg, stellt dem französischen Laizismus das deutsche Modell von Säkularität gegenüber. Als paradigmatisch für das deutsche Staat-Kirche-Verhältnis beurteilt er die Debatten um die Paulskirchenverfassung, die in Deutschland einer aufgeklärten Säkularität die Bahn geebnet haben (S. 37). Die in diesem Kontext entwickelten staatskirchenrechtlichen Grundsätze wurden aber erst durch die Weimarer Reichsverfassung auch förmlich in Kraft gesetzt. Mit der großen Bedeutung Condorcets für die Beurteilung des Verhältnisses von Laizismus und Moderne in Frankreich befasst sich Charles Coutel. Im Mittelpunkt seiner Darstellung steht dabei die von diesem entfaltete Anwendung des laizistischen Prinzips auf die Schule (S. 114 ff.), womit er thematisch bereits in den zweiten Teil der Tagung vorgreift. Coutel stellt fest, dass nach Condorcets Ansicht der Staat nicht erziehen, sondern nur Bildung vermitteln soll (S. 108, 112). Darin kommt, wie von Paul Valadier in einem eigenen Vortrag zum zweiten Tagungsthema herausgearbeitet wird, ein aufklärerisches Vernunftverständnis zum Ausdruck, das ganz auf die allein durch Wissen vermittelte Herausbildung eines kritischen Verstandes vertraut (S. 218). Die republikanische Schule hat nach diesem Verständnis die Aufgabe, das Kind aus seinen parteiischen Zugehörigkeitsverhältnissen zu lösen und von jeglicher Indoktrination zu befreien, ein Ziel, das jede Form religiöser Unterrichtung ausschließt. Wie diese Gedanken bis heute fortwirken, wird in einem Beitrag von Jean-Paul Martin über das französische Modell der Staatsbürgerkunde deutlich. Martin weist darauf hin, dass Themen wie der Sinn des Lebens nicht in der französischen Schultradition verankert sind (S. 213). Dementsprechend soll auch das Unterrichtsfach Staatsbürgerkunde vor allem Wissen vermitteln, Moral wird ausgeklammert, alles Private ist tabu. Martin resümiert, dass eine bestimmte Lesart des Laizismus zu einer Vergrößerung des ethischen Defizits der staatlichen Schule beigetragen hat (S. 214). Mit dem Thema LER hat die Tagung schließlich einen weiteren kontroversen Diskussionsgegenstand aufgegriffen, der auch in Frankreich nicht geringe Beachtung findet. Während der Theologe Richard Schröder in seinem Beitrag den LER-Unterricht in Brandenburg als Fortsetzung der DDR mit anderen Mitteln bewertet, verteidigt Marianne Birthler, erste Kultusministerin des Landes, das Fach als angemessene Reaktion auf die Defizite, die in der DDR entstanden sind (S. 175). Die Positionen bleiben hier im Ergebnis unversöhnlich. "Potsdam scheint näher bei Paris zu liegen als München", schreiben die Herausgeber in ihrem Vorwort und bringen die Diskussion damit auf eine prägnante Formel. Die soeben zitierten acht Beiträge machen nicht einmal die Hälfte des Tagungsbandes aus, stehen aber bereits exemplarisch für die große perspektivische Vielfalt, mit der sich das Buch den beiden Hauptthemen widmet. Die Veröffentlichung ist für die weitere Diskussion des Staat-Kirche-Verhältnisses und der schulischen Wertevermittlung von nicht zu unterschätzendem Wert. Gerade der deutsch-französische Vergleich gibt wichtige neue Einblicke und regt dazu an, nationale Fragestellungen neu zu überdenken.

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