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Gnilka, Joachim, Bibel und Koran. Was sie verbindet, was sie trennt


Gnilka, Joachim, Bibel und Koran. Was sie verbindet, was sie trennt. - Freiburg u.a.: Verlag Herder. 2004. 216 S., EURO 14.90 (ISBN 3-451-28316-6)

Der emeritierte Münchner Neutestamentler Joachim Gnilka legt diese - über sein bisheriges Arbeitsgebiet weit hinausgehende - Studie vor, in der er Altes und Neues Testament mit dem Koran in theologischen Grundsatzfragen vergleicht. Geleitet ist die Untersuchung von der Idee, herauszustellen, was Bibel und Koran verbindet und was sie trennt. Dabei beschränkt er sich auf die Quellen. Die jeweilige Auslegungsgeschichte bleibt außer Acht; der Arbeitsstil ist streng historisch-kritisch.

Ein erster Hauptteil beschreibt den historischen Hintergrund: die mögliche Begegnung Muhammads mit Juden und Christen in Arabien; die unterschiedlichen Biografien Jesu und des Propheten sowie die "gegenseitige historische Wahrnehmung" von Christen und Muslimen. Gnilka neigt hier aufgrund entsprechend ausgewählter Forschungsliteratur zu relativ eindeutigen Festlegungen zum Islam, wo die Orientalisten viel vorsichtiger interpretieren.

Nach einem zweiten Hauptteil mit einem allgemeinen Vergleich zwischen Bibel und Koran (Entstehung; Wertung; Gliederungsfragen) beschäftigt sich der zentrale und umfangreiche dritte Hauptteil mit den systematischen Fragen: Gottesbild, Welt als Schöpfung Gottes, Mittlergestalten, Sendung und Schicksal der Gottesboten, christologischer Vergleich, Jesusworte im Koran, gemeinsame Berufung auf Abraham, Menschenbild, Eschatologie, das Verhältnis Juden-Christen-Muslime und schließliche: ethische Weisung (mit den Schwerpunkten Dekalog und heiliger Krieg).

In erstaunlicher Detailgenauigkeit werden entscheidende Aspekte ausgeleuchtet, werden mögliche Abhängigkeiten, sachliche Zusammenhänge und Unterschiede markiert. Umfangreiche exegetische - was bei dem Fachmann nicht verwundert -, aber auch Koranliteratur wird verarbeitet. Zu Recht wird festgestellt, dass die koranische Verwendung alttestamentlicher und neutestamentlich-synoptischer Texte dazu dient, Muhammads Sendung als Siegel aller Prophetie zu legitimieren und die Grundelemente seiner Botschaft (Monotheimus, Rechtleitung und Gottes Gericht) zu belegen.

Gnilkas eher zu irenischer Kommentar zu den deutlichen, nach Ansicht des Koran - und auch der islamischen Tradition - unüberwindlichen Differenzen: "Da ist noch viel Gesprächsarbeit zu leisten." Zur gegensätzlichen Jesusdeutung im Islam und in der Bibel bemerkt er, dass dies der "Knotenpunkt des Trennenden" sei, aber im "Gespräch mit Muslimen sollen wir dies nicht in den Vordergrund stellen." Tatsache ist leider, dass in den christlich-islamischen Dialogbemühungen diese Differenz von islamischer Seite nur zu oft in den Mittelpunkt gestellt wird. Weiterhin möchte der Rezensent kritisch anmerken, dass die koranische Ambivalenz des "djihad" zu euphorisch interpretiert ist und dass eine Beschäftigung mit Gewalt und mit der Bedeutung der islamischen Umma - insbesondere wegen ihrer Wirkungsgeschichte und ihrer Gegenwartsbedeutung - mehr Beachtung verdient hätte.

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Avemarie, Friedrich / Lichtenberger, Hermann (Hg.), Auferstehung - Resurrection

Avemarie, Friedrich / Lichtenberger, Hermann (Hg.), Auferstehung - Resurrection, (Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament; 135). - Tübingen: Mohr / Siebeck. 2001. 401 S., EUR 99.00 (ISBN 3-16-147534-8)

Ein Wissenschaftsband verdient nur dann, einem breiten Publikum vorgestellt zu werden, wenn sein Titel allgemeineres Interesse beanspruchen kann. Das ist beim Thema "Auferstehung" vor allem deshalb der Fall, weil der Neutestamentler Gerd Lüdemann 1994 die biblischen Erzählungen vom leeren Grab als im Rahmen heutigen Wirklichkeitsverständnisses nicht mehr nachvollziehbar ausgegeben und sich in letzter Konsequenz 1997 vom Christentum losgesagt hat. Seine Thesen und Schritte haben seinerzeit Aufsehen erregt. Daran gemessen haben sich Versuche einer fachlichen Widerlegung erstaunlich in Grenzen gehalten. Umso mehr macht das vorliegende Buch neugierig, dessen Aufsätze auf ein Tübinger Forschungssymposium von 1999 zurückgehen. Es stand allerdings unter dem etwas weiter gefassten Thema "Auferstehung, Verklärung und Erhöhung im Alten Testament, antiken Judentum und Frühchristentum". Das erklärt, warum der Band eine Reihe von Beiträgen enthält, die die Auferstehungsthematik eher nur indirekt berühren.

Hingegen setzt sich nur ein einziger Beitrag - und das nicht einmal schwerpunktmäßig - mit Lüdemanns Thesen auseinander. Immerhin handelt es sich dabei um den längsten Aufsatz des Bandes, der zudem vom wohl namhaftesten der hier versammelten renommierten Autoren stammt, nämlich von Martin Hengel.

Unter dem Titel "Das Begräbnis Jesu bei Paulus und die leibliche Auferstehung aus dem Grabe" bietet er ein eindrucksvolles Panorama der neueren exegetisch-historischen Forschung zu diesem strittigen Thema. Zunächst räumt er mit der in letzter Zeit zunehmend verbreiteten, auch von Lüdemann geteilten Annahme auf, Jesu Leichnam sei in einem anonymen Massengrab geendet. Sein Hauptargument lautet unter Verweis auf 1. Korinther 15,4: "Vom Faktum des Begräbnisses Jesu ist in eindeutiger, unübersehbarer Weise bereits in einem wohl bekannten Paulustext die Rede, der auf die Anfänge der Urgemeinde zurückgeht und der älteste ausführlichere Auferstehungstext ist, den wir überhaupt besitzen. Er möchte mit seinem Hinweis auf das Begräbnis Jesu gewiss nicht die Beseitigung von dessen Leichnam ins Massengrab für Kriminelle zum Ausdruck bringen." Derselbe Text beweist laut Hengel hinlänglich, dass Paulus wie bereits die Urgemeinde sehr wohl ums leere Grab gewusst haben. Nicht zufällig hat die Tradition, dass Jesus begraben worden ist, schließlich ins Glaubensbekenntnis der Christenheit Eingang gefunden.

Hengel betont die ursprüngliche Einheit von Erzählung und theologischer Deutung auch und gerade im Kontext der Auferstehungsthematik. Unter diesem Aspekt ist davon auszugehen, dass die vom Apostel Paulus übernommene Traditionsformel in 1. Korinther 15 kein unnötiges Wort enthält, also sehr bewusst vom begrabenen Gekreuzigten spricht. Die überhaupt erst in der Theologie des Aufklärungszeitalters aufgekommene Scheintodhypothese hält Hengel ebenso für nichtig wie die neuerdings verbreitete "Mär" vom nach Kaschmir ausgewanderten Jesus. Hatte doch am tatsächlichen Tod Jesu im 1. Jahrhundert niemand gezweifelt - er galt ja angesichts des messianischen Christus-Anspruchs geradezu als anstößig! Anhand eines reichhaltigen Materials erläutert Hengel die von Anfang an gegebene Alternative zwischen der Vorstellung leiblicher Auferstehung einerseits und einer Himmelreise der Seele andererseits. Er verdeutlicht, dass Paulus wie die Urgemeinde im Horizont jüdisch-apokalyptischer Erwartung gelebt und von daher mit Gottes vollendendem Handeln an der Schöpfung gerechnet hat. In Entsprechung zu seiner Überzeugung von der Fleischwerdung des präexistenten Gottessohnes hat er an der Leiblichkeit der Erlösten im künftigen Gottesreich und so auch an der leiblichen Auferstehung Jesu nicht gezweifelt. Freilich ist bereits ihm im Unterschied zur frühjüdischen Tradition deutlich gewesen, dass die verheißene Auferstehung sich nicht unter Rückgriff auf die Leichen oder auch nur deren materiellen Partikel vollziehen wird: "Es wird gesät ein natürlicher Leib und auferstehen ein geistlicher Leib..."

Demgegenüber hat sich Jesu pneumatischer Auferstehungsleib ausnahmsweise sehr wohl unter Rückgriff auf den konkreten Leichnam konstituieren müssen, weil sich die Auferweckung in diesem singulären Fall nicht am Ende, sondern innerhalb der Geschichte ereignet hat. Nur so - und nicht durch bloße "Visionen" allein - war die Identität des Auferstandenen mit dem Gekreuzigten sichergestellt. Zudem hätten bloße Visionen unmöglich die urchristliche Überzeugung begründen können, der so "auferweckte" Christus habe die allgemeine Totenauferstehung eingeleitet und sei der Erstling der neuen Schöpfung geworden! Hengel unterstreicht von daher: "Gerade die sich kritisch gebenden Exegeten sind sich viel zu wenig der schlichten Ungeheuerlichkeit der urchristlichen ,Botschaft´ bewusst, die praktisch aus jeder zeitgenössischen jüdischen und heidnischen Analogie herausfällt. Die Ausrichtung der neuen Botschaft muss von Anfang an, ja gerade am Anfang, auf allerschärfsten Widerstand gestoßen sein. Sie wäre ohne das unleugbare Phänomen des leeren Grabes gerade in Jerusalem meines Erachtens unmöglich gewesen."

Die modernen Argumente für die These, die Entdeckung des leeren Grabes am Ostermorgen sei eine "späte Legende", weist Hengel also nachgerade unter historischem Aspekt zurück. Er betont: "Bei den ,Analysen´, die dies beweisen wollen, erhält man durchweg den Eindruck, dass hier nur bewiesen werden soll, was der Exeget vorher weiß und seiner ,aufgeklärten Hermeneutik´ entspricht." Wollte namentlich Lüdemann "im Grunde nicht nur sein persönliches Vorverständnis bestätigen"?

Dieser Eindruck drängt sich bei Lüdemanns angestrengter Argumentation auf: Sie lässt von der Osterbotschaft nur ungefähr das übrig, was unter der "aufgeklärten", theologisch aber keineswegs hinreichend geklärten Prämisse des Wegfalls der christlichen Auferstehungshoffnung an allgemein-religiösen Voten übrig bleiben kann. Waren es nach Hengel von Anfang an nicht nur geschichtliche, sondern auch theologische Gründe, von dem am dritten Tag nicht mehr leeren Grab Jesu zu reden, so entspricht es diesem Befund, dass gegen Ende des Bandes ein Aufsatz von Peter Stuhlmacher den Aspekt der Rechtfertigung behandelt, wie er sich im Licht der Auferweckung Jesu darstellt. Der Titel lautet mit Römer 8,34: "Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt". Aber auch die Beiträge von A. M. Schwemer zur Erzählung von den Emmaus-Jüngern, von O. Hofius zum Christus-Hymnus im Kolosserbrief und von G. S. Oegema über die doppelte Auferstehung in der Johannesoffenbarung beleuchten auf ihre Weise die theologische Relevanz des Glaubens an leibliche Auferstehung. Wer bei dieser für den christlichen Glauben zentralen Thematik mit diskutieren möchte, wird an dem neuen Band aus Tübingen schwerlich vorübergehen können.

Erstveröffentlichung in Rheinischer Merkur, Nr. 30/2001, S. 26, Nachdruck mit freundlicher Erlaubnis des Rezensenten.

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Stundenbild - Der brennende Dornbusch

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Pascha und Eucharistie - jüdisches und christliches Erinnern

Theologische Annäherungen und didaktische Anschlussmöglichkeiten für den Religionsunterricht in der Gymnasialen Oberstufe und die Gemeindekatechese

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