Religionsunterricht hat eine eigene Sprache: Die Verantwortlichen des RELIBoards des Bereichs Schule und Hochschule im Bischöflichen Generalvikariat Essen stellen in einer Idee- und Materialsammlung zum Thema "Sprachbildung im Religionsunterricht" Methoden und Impulse für einen sprachsensiblen Religionsunterricht zusammen.
Einen Text lesen, etwas in eigenen Worten zusammenfassen, einen Bericht schreiben, ein Rollenspiel planen oder dem anderen im Unterrichtsgespräch zuhören – all das sind Anforderungen, mit denen Schülerinnen und Schüler im Lernalltag konfrontiert sind.
Sprache stellt hohe Anforderungen an Lernende
"Auch im Fachunterricht gibt es zahlreiche sprachliche Anforderungen, die Schülerinnen und Schüler bewältigen müssen", sagt Katharina Olgun, Referentin für Religionspädagogik für die Schulformen Berufskolleg und Förderschulen in der Abteilung Religionsunterricht und Schulkultur des Bistums Essen. "Neben der Alltagssprache lernen sie in der Schule das Register der Bildungssprache kennen, mit dem Wissen situationsunabhängig und präzise formuliert werden kann. Davon, dass Schülerinnen und Schüler dieses sprachliche Register erwerben und beherrschen können, hängt maßgeblich ihr Bildungserfolg ab."
Das Besondere am Religionsunterricht
So spielt Sprache auch im Religionsunterricht eine bedeutende Rolle. Und auch im Umgang mit religiösen Inhalten werden einerseits Sprachkompetenzen erworben und ist andererseits auch Sprachfähigkeit nötig. Zusätzlich sehen sich Lernende im Religionsunterricht mit einer speziellen religiösen Sprache konfrontiert. "Die Sprache der Religion zu verstehen, ist notwendig, um die Religion selbst verstehen zu können", sagt Referentin Katharina Olgun.
Bibeltexte, ethische und philosophische Aufsätze müssen vor dem Hintergrund einer anderen historischen Wirklichkeit gelesen und verstanden werden. Kathegorien wie Wortfarben verstehen, Nuancen in der Bedeutung erkennen oder einen Wort- und Textsinn in dem für den Lernenden auf den ersten Blick Unverständlichen zu erkennen, stellt Unterrichtsteilnehmerinnen und -teilnehmer vor enorme Hürden und fordert die Lehrperson heraus.
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Der außergewöhnliche Stellenwert des sprachsensiblen Religionsunterrichts
Warum kommt der Sprache im Religionsunterricht eine besondere Bedeutung zu?
Katharina Olgun, Referentin für Religionspädagogik für die Schulformen Berufskolleg und Förderschulen im Bistum Essen, erklärt, warum im Religionsunterricht ein besonderes Augenmerk auf der Sprache liegt. Schauen Sie doch mal rein!
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Wie gestalten Lehrerinnen und Lehrer einen sprachsensiblen Unterricht?
Wie wichtig sprachsensibler Religionsunterricht ist haben Katharina Olgun und ihre Kolleginnen des RELIBoards des Bereichs Schule und Hochschule im Bischöflichen Generalvikariat Essen aufgegriffen. In der neuen Kathegorie "Sprachbildung im Religionsunterricht" haben sie eine Idee- und Materialsammlung für einen sprachsensiblen Religionsunterricht entwickelt, die die kongnitiven und motorischen Bereiche des kindlichen und jugendlichen Lernens – das Lesen, das Schreiben, das Sprechen und Hören – aufgreift. Das Unterrichtsmaterial des Bereiches wird laufend ergänzt und aktualisiert. Schauen Sie doch mal beim RELIBoard vorbei.
Sprache war auch ein Anliegen beim Reli-Tag im Bistum Fulda
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Die richtige Sprache im Religionsunterricht war auch ein Anliegen des Reli-Tags 2023 im Bistum Fulda. "Auf der Suche nach religiöser Sprache, die ankommt" – unter diesem Thema tauschten sich etwa 70 Pädagoginnen und Pädagogen in Vorträgen, Workshops und Diskussionsrunden über Erfahrungen mit religiöser Sprache im Religionsunterricht aus. Hier geht es zur Meldung!
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(ck)