Renée Wiener
Von Anfang an Rebellin
Die Geschichte einer jüdischen Widerstandskämpferin
Wien: Picus Verlag 2012
258 Seiten, 22.90 €
ISBN 978-3-85452-680-3
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Verlagsinformation
Warten, bis die Häscher kommen, oder untertauchen und Widerstand leisten? Diese Frage stellte sich auch Reneé Wiener, als sie mit ihrer Familie in Südfrankreich in die Falle der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik geraten war. “Man konnte nicht lange überlegen”, alles musste sehr schnell gehen. Sie war noch keine zwanzig Jahre alt, jüdisch-orthodox und schloss sich dem zionistischen Widerstand an. Reneé Wiener war unter anderem an Aktionen gegen Denunzianten beteiligt, transportierte Waffen und versuchte, Kinder von bedrohten Familien in Sicherheit zu bringen. Dafür erhielt sie 2010 den höchsten Verdienstorden Frankreichs. Die Lebensgeschichte von Reneé Wiener eröffnet einen faszinierenden Einblick in ein ereignisreiches Leben, das innerhalb einer jüdisch-orthodoxen Familie in Wien begann. Sie erzählt ausführlich über die Fluchtjahre in Belgien und Frankreich und über die Entwicklung in ihrer religiösen und politischen Orientierung.
Obwohl sie für eine zionistische Widerst andsgruppe gekämpft hatte, entschied sie sich gegen eine Auswanderung nach Palästina. Ihre Widerstandskraft begleitete sie ein Leben lang, so auch in ihrer Arbeit als Sozialarbeiterin für Drogenabhängige in New York. Die Biografie erschließt das reiche Leben einer starken, unabhängigen Frau, die Zeit ihres Lebens für Verfolgte, Minderheiten und Benachteiligte eintrat. Reneé Wiener, 1924 in Wien geboren, flüchtete mit ihrer Familie 1938 nach Belgien und Frankreich. Dort schloss sie sich bald einer Widerstandsgruppe an und kam später in die Résistance. Zahllose jüdische Kinder haben ihr ihr Leben zu verdanken. Nach dem Zweiten Weltkrieg wanderte sie in die USA aus, wo sie ihren zweiten Ehemann kennenlernte.
Reneé Wiener wurde 2010 mit dem Titel “Madame le Commandeur”, einer der höchsten Ehrungen des französischen Staates, ausgezeichnet. Sie lebt in Great Neck, New York Albert Lichtblau , Professor am Institut für Geschichte an der Universität Salzburg, arbeitet im Rahmen der Historikerkommission zum Thema Arisierungen und Rückstellung in Salzburg, Veröffentlichungen u. a. über Antisemitismus in Österreich und Deutschland.
Quelle: www.borromedien.de
(BW)