Auferstehung und Armut

Buchvorstellung - 25.02.2016


Hildegund Keul
Auferstehung als Lebenskunst
Was das Christentum auszeichnet

 

Freiburg i.Br.: Herder 2014
240 Seiten, 19.99 €
ISBN 978-3-451-33287-6

 

Über Armut und Auferstehung in Bibel, Kirchengeschichte und Gegenwart.

Der Titel irritiert zunächst, weil es nicht enthält, was man sich darunter vorstellen könnte. Es geht nicht in erster Linie um theologische Betrachtungen der Auferstehung oder Überlegungen zur Bedeutung des Auferstehungsglaubens. Die Autorin setzt einen engen Zusammenhang zwischen Auferstehung und Armut voraus, der als solcher nicht mehr begründet wird. Ist diese Irritation einmal überwunden, findet man sich in einem für theologische Laien gut verständlich geschriebenen Buch vor. Einem Kapitel über die biblische Botschaft von der Auferstehung folgen Ausführungen über mittelalterliche Armutsbewegung und das Zweite Vatikanische Konzil mit seiner "Option für die Armen". Von einer ganz anderen Perspektive her wird dann das Wirken der Missionsärztlichen Schwestern in Berlin-Marzahn in den Blick genommen, bevor Ausführungen zur neuen Armutsbewegung in der Kirche das Buch beschließen. Wer eine klassische Einführung zu Glaube und Spiritualität sucht, wird hier nicht fündig. Wer sich jedoch mit dem christlichen Armutsideal beschäftigen möchte, das Papst Franziskus so sehr ins Zentrum seiner Amtsführung stellt, dem eröffnet das Buch neue Perspektiven und einen weiten Blick auf das Thema "Auferstehung", der die Auferstehung auch in politisch-ökonomische Wirklichkeit hineinholt.
 

Annette Jantzen


Quelle: www.borromedien.de

 

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